Wanderung am Hochrhöner mit der Grundschule Frankenheim

Margerite, Schlangen-Knöterich, Acker-Witwenblume und Wiesen-Pippau - kleine Naturforscher entdecken die Wiese

Am 09.06.2023 war einiges los auf dem Hochrhöner bei Frankenheim. Die 3. und 4. Klasse der Grundschule Frankenheim waren mit dem Naturschutzgroßprojekt-Team und Ralf Hofmann von der Stiftung Naturschutz Thüringen unterwegs, um mal genauer hinzuschauen. Die Wanderung stand ganz unter dem Motto "Die Wiese und ihre Bewohner". Anfang Juni zeigt sich die Hochrhön von ihrer bunten Seite. Viele Blütenpflanzen blühen nun gleichzeitig und üppig. Da war es ein Leichtes die Vielfalt der Wiesen bei Frankenheim zu erklären und zu entdecken. Margerite, Schlangen-Knöterich, Acker-Witwenblume und Wiesen-Pippau, nur eine kleine Auswahl an Blühpflanzen die die Kinder kennenlernen durften. Auf ihrer dreistündigen Tour durch die Natur erfuhren die Kinder auch etwas zum Thema Beweidung und konnten den Mutterkühen mit ihren Kälbchen beim Grasen zuschauen. Die Weidetiere sorgen auf den Flächen in der Hohen Rhön, auf denen immer wieder dicke Basaltblöcke zu finden sind, für die nötige Pflege. Sie verbringen viele Monate auf den Weiden und bringen dort sogar ihre Kälbchen zur Welt. Die Kinder erfahren, dass sich ohne die weidenden Tiere schnell Büsche und Bäume auf den Wiesen ausbreiten und Gräser und Kräuter verschwinden würden. Die Artenzusammensetzung würde sich rasch verändern und mit ihr gingen eine Vielzahl an Vögeln und Insekten verloren, die auf die blütenreichen Wiesen angewiesen sind. Die Grundschüler lernen einiges über den selten gewordenen Wachtelkönig, der gut versteckt zwischen höheren Gräsern sein Nest auf dem Boden in der Wiese anlegt. Die Feldlerchen begleiten die Kinder auf ihrem Weg zum Grenzturm und ihr markanter Gesang bleibt gut im Gedächtnis. Mit Becherlupen „bewaffnet“ erforschen die Kinder die Insektenwelt der Wiese. Gartenlaubkäfer, Streifenwanzen und unterschiedlichste Spinnenarten begeistern die jungen Naturforscher.

Am Grenzturm erinnerte Herr Hofmann an die Teilung Deutschlands und erklärt, die Bedeutung der Grenze für die Anwohner der umliegenden Dörfer. Einige der Kinder wissen von ihren Großeltern und Eltern, dass das Leben am Grenzstreifen nicht immer leicht war. Herr Hofmann berichtet aber auch, dass der Grenzstreifen für die Natur viele Vorteile hatte. In den grenznahen Bereichen wurde nicht gewirtschaftet und die Natur konnte sich oftmals ungestört entwickeln. So entstand ein Mosaik an vielfältigen Lebensräumen, das heute als „Grünes Band Thüringen“ als Nationales Naturmonument geschützt ist. An vielen Stellen kann man den Grenzverlauf noch gut erkennen. Neben dem Kolonnenweg, findet man immer wieder mehr oder weniger gut erhaltene Grenztürme und Zaunrelikte, die an die Trennung Deutschlands erinnern.

Zum Abschluss müssen die Kinder nochmal genau hinschauen und einige Pflanzen anhand ihrer Blätter bestimmen. Gar nicht so leicht bei all dem Grünen das richtige Blatt zu finden. Alle sind begeistert dabei und überrascht wie spannend so eine Wiese sein kann.