Vertreterinnen und Vertreter der Partner-Biosphärenreservate „Kruger to Canyons“ aus Südafrika und „Oxapampa-Asháninka-Yánesha“ aus Peru besuchten im Rahmen eines einwöchigen Aufenthalts am 10.09.2024 auch den thüringischen Teil der Rhön. Im Rahmen einer kurzen Rundwanderung am Rasdorfer Berg von der Point Alpha Gedenkstätte aus zum Wiesenfelder Grenzturm wurden den internationalen Gästen dabei nicht nur Einblicke in die jüngere deutsche Geschichte gewährt, sondern auch die besondere Bedeutung des daraus resultierenden „Grünen Bandes“ für den Artenschutz und als Biotopverbundsystem aufgezeigt. Corinna Hoßfeld erläuterte der interessierten Gruppe, welche Rolle dabei das Naturschutzgroßprojekt für den Erhalt der biologischen Vielfalt im UNESCO-Biosphärenreservat spielt, indem es die vielfältigen, artenreichen Lebensräume optimiert und eine extensive Landnutzung fördert.
Praktische Naturschutzarbeit am Rasdorfer Berg als Beispiel für die zukünftige Maßnahmenumsetzung im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes
Am Rasdorfer Berg (Teilgebiet 4 im projektbezogenen Planungsraum) existieren noch größere Komplexe artenreicher Halbtrockenrasen, die traditionell mit Schafen beweidet werden. Da die Hüteschafhaltung in den letzten Jahrzehnten jedoch stark zurückgegangen ist, sind viele dieser Flächen nach und nach mit Gehölzen zugewachsen. Im Rahmen eines Pilotprojekts konnte deshalb bereits im Januar 2023 ein ca. 1,5 ha großer, besonders stark verbuschter Kalkmagerrasen und Wacholderheiden im südlichen Bereich des Rasdorfer Berges (am Sissenberg) im Zusammenhang mit dem Naturschutzgroßprojekt durch den Landschaftspflegeverband „Thüringer Rhön“ und dank einer großzügigen Spende der Heinz Sielmann Stiftung wiederhergestellt werden. Dies erfolgte reibungslos in enger Absprache mit den Eigentümern der Fläche, dem Forstamt Bad Salzungen und dem zukünftigen Bewirtschafter der Fläche, der Agrargenossenschaft Rhönperle eG, welche diese Fläche mit ihrer Schafherde nun wieder beweiden kann und somit dauerhaft einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Biologischen Vielfalt, aber auch der typischen Rhöner Kulturlandschaft leistet. So konnte bereits in der Planungsphase mit einem konkreten Beispiel demonstriert werden, wie Maßnahmen des Naturschutzgroßprojektes praktisch umgesetzt werden.